Ute Büttner

Schauspielerin/Sängerin

Corona hält uns Künstler und natürlich auch alle anderen Menschen - in einer Warteschleife- und das jetzt schon ziemlich lange - wir wissen nicht, wann es wirklich weiter geht - wann wir wieder spielen können, dürfen und wenn:  Unter welchen Bedingungen ???  Die Bedingungen, die im Moment aufgezeigt werden, sind für ein kleines Theater ohne grundsätzliche Subventionen nicht wirklich zu realisieren, denn dann müsste für jede Theaterkarte ein Preis von 80-100€ verlangt werden, um die Kosten zu decken. Wieviele Menschen sind dazu bereit bzw. können einen solchen Betrag bezahlen??  Gerade nach den Einbußen für alle,  die in den letzten Monaten stattgefunden haben??? Ich bin im Moment - trotz Allen in Vorbereitung für ein neues Stück welches mir sehr am Herzen liegt:

Die Dramatisierung und Realisierung des Buchs " Meinen Hass bekommt ihr nicht" von A. Leiris, als Theaterstück. Antoine Leiris verliert am 15. November 2015 bei dem Anschlag auf den Konzzertsaal "Bataclan" in Paris seine Frau und die Mutter ihres gemeinsamen 17 Monate alten Sohns Melvil.

A. Leiris schreibt einen Facebook Eintrag  an die Freund/innen seiner Frau -in dem er sich an die Attentäter dieses Anschlags wendet mit der bewegegenden Aussage:  "Freitag Abend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht.  Ich weiß nicht wer ihr seid und ich will es auch nicht wissen....." Dieser Eintrag wird sooft angeklickt und kommentiert, dass A. Leiris beschließt ein Tagebuch , eine Aufzeichnung zu schreiben über seine Erfahrungen, seine Möglichkeiten mit diesem Schicksal für sich und seinem Sohn umgehen zu können. Ehrlich und ergreifend schildert er, wie es ihm mit seinem Sohn ergeht, auf einmal alleine ...Ein Buch das berührt, einen in den Bann zieht,  mitnimmt , verzweifeln und doch auch wieder lächeln lässt! Genau das will ich mit dem Theaterstück erreichen. 

Ich habe es geschafft nach fast 9 Monaten (!)Verhandlungen mit dem französischen Verlag  einen Exclusiv-Vertrag von 2 Jahren  für die Dramatisierung als Bühnenstück und die Aufführungsrechte in Frankfurt und Hessen zu erhalten!!!

Darauf bin ich sehr stolz!! Aber ich hätte das alles auch nicht ohne die wunderbare Unterstützung meines Freundes Yves Provensal  geschafft, der mir bei all diesen Verhandlungen als Übersetzer zur Seite stand! Danke Yves!!!! Für all diese Arbeit, die wir da schon rein gesetzt haben, und an all das was wir glauben,                 möchte und will ich dieses Projekt realisieren, gegen alle Widerstände! Denn leider musste ich die Realisierung aufgrund der Corona Auflagen für das Theater nun schon 2 Mal (!!!) verschieben.                 Premiere soll nun im Oktober 2021 im Kulturhaus Frankfurt stattfinden. Wir haben trotz Allem angefangen zu Proben -  denn wir wollen "dran bleiben", unser Ziel nicht aus den Augen verlieren....Wir hoffen, dass wir im Oktober wieder unter "normalen Bedingungen" spielen dürfen! Und so haben wir  Zeit, die dramatisierte Fassung von mir zu überprüfen und weiter zu entwickeln.  Ich werde hier immer wieder den aktuellen Stand, die Neuigkeiten der Realisierung mitteilen. Wir hoffen, dass im Oktober das Stück Premiere haben wird und wir auch dann den Autor  Antoine Leiris zur Premiere begrüssen können!!!